Ich werde ein Geheimnis mit Euch teilen. Es ist ein sehr altes Geheimnis. Um genau zu sein: 91 Jahre alt. Es versteckt sich in den Dolomiten und ist das Heim von Franz Pernthaler. Die Schatzerhütte ist vielleicht kein absoluter Geheim-Tipp mehr seit die GEO und auch die SZ über das Refugio am Südhang des Gablers geschrieben haben. Für mich aber ist es doch mein jährlicher Geheimfavorit, wenn es um eine grandiose Aussicht, kulinarische Highlights und abwechslungsreiches Wandervergnügen geht.
Die Schatzerhütte ist auf über 2.000 Metern gelegen und eingebettet in eine traumhafte Bergkulisse, die man sich als Städter auf einer Fototapete wünscht. Man erreicht das Refugio nach einer ca. 30-minütigen Wanderung. Keine Autos, kein (na gut: wenig) Empfang, dafür eine herzliche Begrüßung durch den Hüttenwirt und zugleich Chefkoch Franz Pernthaler. Kaum vorstellbar, dass diese heute so gemütliche Hütte seinem Großvater lediglich zur Bewirtschaftung der Almwiesen diente. Franz übernahm viele Jahre später das Refugio Schatzer und renovierte die Hütte 1998 von Grund auf. Auch wenn wir jetzt seit fünf Jahren regelmäßig wiederkommen, so sieht man immer einen Fortschritt: neue Bäder, neue Steintreppen, neue Chalets mit eigenem Badezimmer.
Eine Sache, und das ist auch gut so, bleibt immer gleich: das unfassbar gute Essen. Franz bietet italienisch, alpenländische Küche aus frischen und regionalen Zutaten. Diesen kann man auf der Terrasse beim Wachsen zusehen, denn in seinen Hochbeeten pflanzt er Gemüse und Kräuter an, die abends auf den Tisch kommen. Franz stand schon mit seiner Mutter am Herd und lernte sein Handwerk später beim Starkoch Heinz Winkler. Bei jedem Essen schmeckt man seine Leidenschaft. Die Übernachtungen sind mit Halbpension – und ein Essen sollte man nie auslassen. Um 18:30 sitzen wir gespannt in der Hütte, denn das abendliche Drei-Gänge-Menü ist immer ein gut gehütetes Geheimnis. Auch über das Frühstück reden wir Tage später noch. Wie macht er nur das duftende Brot im Holzbackofen? Wie intensiv kann eine Himbeermarmelade schmecken? Wo können wir nur diesen Schinken in München kaufen?
Die faszinierende Lage der Hütte zwischen dem Geisler Gebirgsstock und dem Peitlerkofel eignet sich hervorragend für kleine und große Wanderungen oder auch MTB-Touren. Hier zum Schluss noch ein paar Touren-Tipps:
- Die Drei-Gipfel-Tour (5 Stunden; 800 Höhenmeter)
- Umrundung Peitlerkofel (4 Stunden; 600 Höhenmeter) oder durch die Peitlerscharte über einen einfachen Klettersteig auf den Gipfel des Peitlerkofels (5 Stunden; 1.000 Höhenmeter)
- Der Plan für 2018: Günther Messner Steig (7 Stunden; 1.100 Höhenmeter)
- Für MTB: Der Plose Flowtrail (6.6 Kilometer)
Ihr habt noch nicht genug?
Hier gibt es noch ein wunderbares Video über die Schatzerhütte und Franz Pernthaler:
Jetzt wollt Ihr auch von diesem süssen Geheimnis kosten?
© Michaela Blum