Eine Safari ist unvergesslich, doch sie ist nicht ohne: Sitzen, Staunen, aber auch viel Staub, Aufstehen vor dem Sonnenaufgang und eine durchgeschüttelte Wirbelsäule gehören zum Programm. Nach einigen hundert Kilometern durch den tansanischen Busch war klar, dass wir auch noch entspannen wollen. Und das geht von Tansania aus am Besten auf der Insel Sansibar.
Früher schoss mir bei dem Namen Sansibar immer das Bild von Sindbad dem Seefahrer in den Kopf. Heute sehe ich ausschließlich dieses Blau. Dieses Türkis-Blau, das so weh tut in meinen Augen. Ein so intensives Blau, das es wirklich nur hier gibt. Ich zeige Euch was ich meine.
Die Gezeiten prägen den Insel-Alltag. Mittags verschwindet das Meer ganz leise und legt endlose Plantagen von Algen frei. Für mich die schönste Zeit des Tages. Jetzt geht es an die Arbeit. Die Algen werden nach ihrer aufwändigen Verarbeitung zum größten Teil in den Westen an die Kosmetikindustrie verkauft. Die harte Arbeit wird meist von Frauen verrichtet: neue Ableger setzen, Seetang ernten, die schweren Säcke an den Strand schleppen und anschließend trocknen. Durch die Seetangbäuerinnen werden 11.000 Tonnen des wertvollen Rohstoffs jährlich exportiert. Neben dem Handel mit Gewürzen und der Tourismusindustrie ist das für Sansibar eine der wichtigsten Einnahmequellen.
I’ve seen the seven seas (almost – bis auf die Antarktis), aber dieses Meer und die schönen Menschen haben einen für immer bleibenden Eindruck hinterlassen. Auf der Insel herrscht eine wilde Mischung. Der halbautonome Teilstaat von Tansania gehörte viele Jahre zum Oman. Es weht ein maroder Charme durch die Gassen der Hauptstadt Stone Town. Heute leben auf der Insel 99 Prozent Muslime – das sieht man an jeder Straßenecke. Die Köpfe der Frauen sind bedeckt mit bunten Kopftüchern, aus der Ferne ruft der Imam zum Gebet in die Moschee.
Die Deutsche namens Lisa und Ihr Mann Kiddo haben sich im kleinen Örtchen Jambiani an der Ostküste ein kleines Paradies geschaffen. Das Mango Beach House hat nur drei Zimmer und wird von den Beiden sehr familiär geführt. Abends gibt es den Fisch, den Kiddo tagsüber gefangen hat. Morgens macht Lisa auf der Terrasse das weltbeste Frühstück mit frischen Smoothies. Auf Ihrem liebevoll angelegten und dekorierten Grundstück gibt es auf jedem Zentimeter einen neuen Schatz zu entdecken.
Den Strand säumen keine langen Reihen an Liegestühlen, sondern Einheimische, die im Sand sitzen, Kinder springen zum Sonnenuntergang in die Wellen, es wird viel gelacht. Das Leben der Sansibari spielt sich am Strand ab. Für mein Hobby-Fotografenherz ein Segen und eine wunderbare Erinnerung an diesen Sehnsuchtsort.
Übernachtungs-Tipps auf Sansibar:
Jambiani: Mango Beach House
Matemwe: Seles Bungalows
Stone Town: Hiliki House
© Michaela Blum