Die Vorfreude ist bei mir immer bekanntlich sehr groß. Freudentränen kann es da schon mal geben, wenn die Buchungsbestätigung in den Händen ist. Und dann umso mehr, wenn es zur Träne Indiens mitten im Ozean geht. Sri Lanka liegt in Form eines Wassertropfens knapp 50 km vor der Küste Indiens. Das Land ist nur so groß wie Bayern, hat aber vieles zu bieten. Und ist gerade als allein reisende Frau voller guter Überraschungen. Zwei Wochen quer durchs Land und dann eine Woche Yoga Retreat – so der Plan.
- Station: Kandy – Königliche Kultur
Kandy, die alte Königsstadt, ist sicherlich ein Highlight jeder Sri Lanka-Reise. Goldverzierte Tempel, ehrwürdige Buddhas und Altare voller Blumen finden sich in der ganzen Stadt. Der religiöse Mittelpunkt des Landes hat aber auch noch einen hübschen See und ist umgeben von einer großartigen Bergkulisse sowie vielen Tempeln im Hinterland. Der bekannteste Tempel ist aber nicht umsonst der Zahntempel, den ich zur Abendzeremonie besuchen durfte: Dalada Maligawa. Hier wird eine Zahnreliquie Buddhas aufbewahrt und der Ort gilt als heilige Stätte. Heilig sind auch die vielen Elefanten auf Sri Lanka. Die sanften Dickhäuter begegnen mir immer auf Safari, in den Tempeln, aber auch in der Elephant Millenium Foundation. Hier kann man den Riesen einmal ganz nah sein: sie waschen, füttern und ihnen liebevoll über den haarigen Elefantenrüssel streicheln.
Übernachtungs-Tipp: McLeod Inn
- Station Ella – Epische Eisenbahnfahrt
Die Zugfahrt von Kandy nach Ella – ist wahrlich mein Highlight der Reise. Die Reiseführer dieser Welt untertreiben, wenn sie von einer der schönsten Zugstrecken der Welt sprechen: Das ist DIE schönste Strecke. Sechs Stunden ziehen wundervolle Landschaften an einem vorbei, satt und grün. Der knallig blaue Zug schlängelt sich durch die Berge und Teeplantagen. Im Zug herrscht die familiärste Atmosphäre, ich habe 10 neue sri-lankische Freunde – diese Zugfahrt soll nicht enden. Das Gesicht im Wind, während du an der offenen Tür stehst. Dem Gefühl von Freiheit ist man hier zum Greifen nah. Ella liegt auf über 1000 Metern über dem Meeresspiegel. Im Hochland lässt es sich mit Wandern, Essen und Massieren gut aushalten. Ella Rock und eine Wanderung zum Sonnenaufgang auf den Little Adams Peak sind ein Muss bei einem Trip in diese Gegend.
Übernachtungs-Tipp: Country Homes
- Station Mirissa – Magische Meeressäuger
Whale Watching ist wohl die aufregendste Aktivität, die man um Mirissa herum machen kann. So war auch ich morgens um 4 Uhr wach, um mit großen Erwartungen in hohe See zu stechen. Und das ganze zwei Tage hintereinander. Der Operator „Raja and the Whales“ bietet die Chance, so lange rauszufahren bis man auf die magischen Meeressäuger trifft. Leider blieb es mir bisher vergönnt. Nichtsdestotrotz ist der Trip ein Abenteuer, denn Delfine sieht man allemal – sogar riesige Definschulen mit mehr als 150 Tieren. Der Strand von Mirissa ist wundervoll goldgelb mit einer kleinen vorgelagerte Felsinsel lässt sich dort nach einer langen Bootsfahrt entspannen, Surfern zusehen bis sie die Welle erwischen oder den Männern beim Angeln wie sie bewegungslos auf Stelzen fischen.
Übernachtungs-Tipp: Sun N Sea Guesthouse
Sightseeing-Tipp: Raja and the Whales
- Station Tallala – Traumhafte Tagträume
Jetzt wird der Rucksack für eine Woche ausgepackt und Yoga steht zweimal am Tag auf dem Programm. Welcome to Tallala, ein Sehnsuchtsort – das hört man schon am Klang des Namens. Der Strand von Tallala ist völlig unberührt und auch die Strände rund um Dickwella sind ein wahrgewordener Surfer-Traum. Zweimal am Tag Yoga, hervorragendes vegetarisches Essen und ein Bett fast unter dem Sternenhimmel – so wird selbst ein gestresster Schreibtischtäter zum beseelten Yogi.
Übernachtungs-Tipp: Tallala Surf & Yoga Retreat und Underneath the Mango tree
Sri Lanka, my sweet Lanka überhaupt nicht zum Weinen – höchstens vor Glück.
© Michaela Blum